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Weingut Umathum

Josef Umathum inspiriert seit Jahrzehnten Winzer in ganz Österreich und weit über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus. Dank seiner visionären Kraft als Pionier des ökologischen Weinbaus, wie auch aufgrund seiner Verdienste um die Rekultivierung historischer und autochthoner Rebsorten.
 

Umathum: Winzerlegende aus dem Burgenland

Schon zu Zeiten von Königin Maria Theresia hatten die Vorfahren der Umathums ihr Zuhause im Burgenland am Neusiedler See gefunden, aber es sollte bis 1959 dauern, bevor Elisabeth und Johann Umathum Schritt für Schritt den Weg aus einer gemischten Landwirtschaft heraus beschreiten sollten, um sich ganz auf den Weinbau zu konzentrieren. Der Übergang auf die nächste Generation verlief zunächst nicht ohne Reibung, denn der ältere Sohn und designierte Nachfolger hatte überraschend einen anderen Berufsweg eingeschlagen. Somit fiel es dem 1960 geborenen Sohn Josef zu, sein Studium der Geografie und Raumplanung aufzugeben und den Betrieb zu übernehmen. Schon sehr bald sollte sich dies als eine glückliche Fügung erweisen, denn nach seinem Start im Jahr 1985 sollte es lediglich fünf Jahre dauern, bis sich Josef Umathum bereits „Falstaff Winzer des Jahres“ nennen durfte. Weitere fünf Jahre später der endgültige Ritterschlag: Auf der Burgundy Style Trophy räumt Josef Umathum die größte Auszeichnung ab, die je ein Rotwein aus Österreich erreicht hat.

Josef Umathum: Visionär und Philosoph

Um die Gründe, die den Erfolg von Umathum erklären könnten, angemessen zu beschreiben, bräuchte es vermutlich ein ganzes Buch. An erster Stelle steht aber gewiss der visionäre und zugleich philosophische Geist des Josef Umathum, der ihn von Beginn an auf den Pfad der ökologischen Weinwirtschaft führte und zu einem ihrer einflussreichsten Pioniere werden ließ. Seit 2006 ist der gesamte Weinbau bei Umathum ökologisch nach den Demeter-Richtlinien ausgerichtet und folgt damit konsequent der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners.

Kaum weniger ist die Umathum-Erfolgsformel mit den Verdiensten zu erklären, die sich das Weingut mit der Wiederbelebung historischer Rebsorten erworben hat. Schon zu Beginn seiner Winzerkarriere hatte Josef Umathum ein ganz besonderes Augenmerk auf autochthone und historische Rebsorten gelegt – und damit die ganze Weinregion des Burgenlands neu geprägt. Ein Beispiel hierfür bildet die Rekultivierung einer schon beinahe vergessenen Rebsorte namens Lindenblättrige mit Ursprüngen in Ungarn, die Dank Josef Umathum seit 2010 wieder auf den Schieferböden an den Ufern des Neusiedler Sees gedeiht.

Die historischen Lagen von Umathum

Neben der nachhaltigen Arbeitsweise und dem Anbau historischer Rebsorten sind es hauptsächlich die Terroirs, die den Weinen von Josef Umathum zu Weltruf verholfen haben. Der Winzer bewirtschaftet einige der außergewöhnlichsten Lagen in ganz Österreich. Ein Beispiel liefert die Parzelle Kirschgarten, eine historische Lage, deren Terrassen vollständig verfallen waren und im Jahr 2000 von Josef Umathum wieder aufgebaut wurden. Auf dem vor Wind geschützten Südost-Hang gedeihen hier, in der milden Luft des Neusiedler Sees, die Trauben für den Kirschgarten Blaufränkisch. Ein weiterer Blaufränkisch der Extraklasse stammt vom Ried Hallebühl, eine Lage, die aufgrund ihrer Bodenbeschaffenheit für Weine von besonderer Eleganz steht.

Umathum setzt prinzipiell auf eine schonende Lese von Hand, damit nur die besten Trauben ihren Weg in den Keller finden, wo alle Weine spontan vergoren werden und zum großen Teil in Holzfässern reifen. Weine von besonders gehobener Qualität werden in Barrique-Fässern ausgebaut, Lagenweine verweilen dort für zwei Winter, bevor sie ohne Filtration abgefüllt werden. Umathums Weine präsentieren allesamt das Terroir, auf dem sie gewachsen sind. Beinahe, als würde man durch das Glas einen Blick in den Weingarten werfen.

Ein Herz für Wein: Zantho in Andau

Josef Umathum ist ein umtriebiger Winzer, der gerne sein Wissen und seine Leidenschaft teilt. So entstand gemeinsam mit Önologe Wolfgang Peck und ausgewählten Mitgliedern der Domaine Andau das Weinprojekt Zantho. Es wirkt auf 80 Hektar in Andau, der Wiege der Rotweine. Wie auch bei seinem eigenen Weingut setzt Josef Umathum bei Zantho auf einen nachhaltigen Anbau im Einklang mit der Natur – und das ganz im Einklang mit sich selbst.